Beim BJJ liegt der Schwerpunkt auf dem Bodenkampf. Dieser Stil beinhaltet Würfe, Aufgabegriffe, Würgegriffe und andere Haltegriffe jeglicher Art.
Die verschiedenen Techniken haben das Ziel, den Gegner in eine für ihn unvorteilhafte Position zu bringen und ihn anschließend bewegungsunfähig zu machen und/oder zur Aufgabe zu zwingen. Im BJJ sind Schläge und Tritte verboten.
Der klare Unterschied zwischen dem Luta Livre und dem BJJ ist, dass im BJJ ein Kimono (Gi) getragen wird. Der Kimono wird beim Kämpfen genutzt, was im Luta Livre nicht der Fall ist.
Was sind Kontrollpositionen im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ)
In Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) sind Kontrollpositionen zentrale Elemente der Strategie und des technischen Verständnisses. Eine Kontrollposition beschreibt eine dominante Position, in der ein Kämpfer seinen Gegner kontrollieren kann, während er gleichzeitig selbst möglichst wenig Gefahr läuft, angegriffen oder umgekehrt kontrolliert zu werden.
Eine Kontrollposition ist eine Situation, in der ein Kämpfer die Bewegungen seines Gegners effektiv einschränkt und gleichzeitig Raum und Stabilität hat, um Angriffstechniken, wie Submissions (Aufgabegriffe) oder Übergänge zu besseren Positionen, vorzubereiten.
Die Mount im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) ist eine dominante Kontrollposition, bei der ein Grappler auf dem Oberkörper des Gegners sitzt. Die Knie befinden sich dabei auf beiden Seiten des Gegners, während der Gegner auf dem Rücken liegt. Diese Position ermöglicht dem oben liegenden Grappler, Druck auszuüben, Angriffe wie Submissions (z. B. Armbar, Americana, Chokes) auszuführen. Die Mount gilt als eine der vorteilhaftesten Positionen im BJJ, da der Gegner stark eingeschränkt ist und sich hauptsächlich auf die Verteidigung konzentrieren muss.
Die Side Control im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), auch als Side Mount bezeichnet, ist eine dominante Kontrollposition, bei der der Grappler seitlich auf dem Oberkörper des Gegners liegt. Dabei kontrolliert der oben liegende Grappler den Gegner, indem er Brust und Hüfte eng an den Gegner presst und mit Armen und Beinen dessen Bewegungen blockiert. Diese Position bietet zahlreiche Angriffsoptionen wie Submissions (z. B. Americana, Kimura, Armbar) und Übergänge zu anderen Positionen wie der Mount oder der Back Mount.
Die Guard im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) ist eine defensive und gleichzeitig offensive Position, bei der ein Grappler auf dem Rücken liegt und seinen Gegner mit den Beinen kontrolliert. Es gibt verschiedene Arten von Guards, wie die Closed Guard (Beine um den Gegner geschlossen), Open Guard (Beine offen), Half Guard (eine Beinseite des Gegners wird kontrolliert) und viele weitere Varianten.
Die Guard ermöglicht es dem unten liegenden Grappler, Angriffe wie Submissions (z. B. Triangle Choke, Armbar) oder Sweeps (Umkehrungen) einzuleiten, um eine dominante Position zu erreichen. Gleichzeitig dient die Guard dazu, den Gegner davon abzuhalten, seine Position zu verbessern oder Angriffe durchzuführen. Sie ist eine der zentralsten und vielseitigsten Positionen im BJJ.
Der Kämpfer kontrolliert den Rücken des Gegners, oft mit Haken (den Füßen) in dessen Hüfte fixiert.
Hier befindet sich der Kämpfer über dem Kopf des Gegners und kontrolliert ihn von oben.
Die Turtle ist eine defensive Position, bei der sich der Gegner auf allen Vieren zusammenzieht.
Submissions im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ)
sind Aufgabegriffe, die darauf abzielen, den Gegner durch Hebeltechniken oder Würgegriffe zur Aufgabe zu zwingen. Sie nutzen die biomechanischen Schwachstellen des menschlichen Körpers, wie Gelenke oder Blut-/Luftzufuhr, und machen dabei oft den Gi (den traditionellen Anzug) als Hebel oder Griffhilfe nutzbar, um Kontrolle und Effektivität zu erhöhen.
Chokes im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ)
sind Würgetechniken, die darauf abzielen, den Gegner durch Unterbrechung der Blutzufuhr zu den Gehirnarterien (Blutwürge) oder durch Einschränkung der Luftzufuhr (Luftwürge) zur Aufgabe zu zwingen. Sie können mit oder ohne den Gi durchgeführt werden und nutzen oft Arme, Beine oder den Stoff des Gis als Hebel.
Ein Lapel Choke ist eine Würgetechnik im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), bei der der Kragen (Lapel) des Gi des Gegners verwendet wird, um Druck auf die Halsschlagadern und/oder die Luftröhre auszuüben. Diese Art von Choke nutzt das eigene oder das gegnerische Gi als Hebel, um eine kraftvolle und kontrollierte Würgewirkung zu erzeugen. Lapel Chokes sind typische Submissions im Gi-BJJ und erfordern Präzision, Kontrolle und Griffstärke.
Der Cross Choke im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) ist ein klassischer Würgegriff, bei dem die Handflächen über Kreuz den Kragen (Collar) des Gi greifen. Dabei wird Druck mit den Unterarmen auf die Halsschlagadern ausgeübt, um die Blutzufuhr zum Gehirn zu unterbrechen (Blutwürge). Diese Technik kann aus verschiedenen Positionen wie der Guard oder der Mount ausgeführt werden und führt den Gegner durch kontrollierten Druck zur Aufgabe.
Der Bow-and-Arrow Choke im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) ist ein Würgegriff, der den Gi-Kragen des Gegners verwendet, um Druck auf die Halsschlagadern auszuüben. Dabei greift eine Hand den Kragen, während die andere den Körper oder das Bein des Gegners kontrolliert. Durch eine ziehende Bewegung, die einer Bogenspannung ähnelt, wird der Gegner in eine gestreckte Position gebracht, wodurch der Würgegriff verstärkt wird. Ziel ist es, die Blutzufuhr zum Gehirn zu unterbrechen (Blutwürge) und den Gegner zur Aufgabe zu zwingen.
Gelenkhebel im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ)
sind Techniken, die darauf abzielen, ein Gelenk über seine natürliche Bewegungsgrenze hinaus zu strecken oder zu verdrehen. Sie nutzen die biomechanischen Schwachstellen des Körpers, um Schmerzen oder Verletzungen zu verursachen, wodurch der Gegner zur Aufgabe gezwungen wird.
Der Armbar im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) ist eine Hebeltechnik, die darauf abzielt, das Ellenbogengelenk des Gegners zu überstrecken. Dabei wird der Arm des Gegners kontrolliert und fixiert, während Hüfte und Körperposition genutzt werden, um Druck gegen das Gelenk auszuüben. Der Hebel entsteht durch eine Streckbewegung, die das Ellenbogengelenk über seine natürliche Bewegungsgrenze hinaus belastet, wodurch der Gegner zur Aufgabe gezwungen wird.
Die Americana im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) ist ein Schulterhebel, bei dem der Arm des Gegners in einer Position fixiert wird, die das Schultergelenk verdreht und über seine natürliche Bewegungsgrenze hinaus belastet. Dabei wird der Unterarm des Gegners im rechten Winkel gehalten und durch Hebelkraft nach oben gedrückt, was zu Druck auf das Schultergelenk führt und den Gegner zur Aufgabe zwingt.
Die Kimura im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) ist ein Schulterhebel, bei dem der Arm des Gegners in einer Position fixiert wird, die das Schultergelenk verdreht und über seine natürliche Bewegungsgrenze hinaus belastet. Dabei wird der Arm des Gegners hinter dessen Rücken gedreht, während das Handgelenk und der Ellenbogen kontrolliert werden, wodurch eine starke Hebelkraft auf das Schultergelenk ausgeübt wird, die den Gegner zur Aufgabe zwingt.
sind Techniken, die dazu dienen, den Gegner von einer stehenden Position auf den Boden zu bringen, um eine bessere Position zu erlangen oder den Kampf zu kontrollieren. Sie spielen eine wichtige Rolle, da der Boden das primäre Arbeitsfeld im BJJ ist. Takedowns ermöglichen es dem Grappler, die Oberhand zu gewinnen, die Position zu kontrollieren und Angriffe wie Submissions einzuleiten. Im BJJ werden Takedowns aus anderen Kampfsportarten wie Wrestling, Judo oder Sambo übernommen und angepasst, um sie in den bodenorientierten Kontext des BJJ zu integrieren.
Der Double Leg Takedown funktioniert durch das gleichzeitige Brechen des Gleichgewichts und die Kontrolle über die Beine des Gegners. Indem man den Körperschwerpunkt des Gegners manipuliert und seine Beine vom Boden entfernt, wird es ihm unmöglich gemacht, stabil zu bleiben, wodurch er auf den Boden fällt.
Der Single Leg Takedown zielt darauf ab, das Gleichgewicht des Gegners zu brechen, indem ein Bein angegriffen und aus seiner stabilen Standposition entfernt wird. Sobald der Gegner auf einem Bein steht, verliert er seine Balance, was ihn anfällig für einen kontrollierten Takedown macht. Die Hebelwirkung des Angreifers sorgt dafür, dass der Gegner keine stabile Grundlage behalten kann.
Der Hip Toss, auch bekannt als Hüftwurf oder auf Japanisch O Goshi, ist eine klassische Wurftechnik im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) und anderen Grappling-Disziplinen, bei der der Gegner über die Hüfte geworfen wird. Der Wurf nutzt den Hebelpunkt der Hüfte, um den Gegner aus seinem Gleichgewicht zu bringen und kontrolliert auf den Boden zu befördern. Es ist eine effektive Methode, um den Kampf vom Stand in den Bodenkampf zu überführen.